„Ich rede mit meiner Familie erst seit diesem Jahr wirklich darüber, was ich so mache“, erklärt die Produzen-tin, Moderatorin und DJ A.G. Ziem-lich überraschend, wenn man bedenkt, dass es sich hier um eine der einflussreichsten und angesag-testen Künstlerinnen Londons han-delt. Und weil sie bereits vor fast zehn Jahren das erste Mal Radioluft schnupperte. „Ich habe schon ziem-lich früh beim Radio gearbeitet und erste Schritte bei Urban FM ge-macht. Meine Mum ist da nie so richtig rangekommen.“ Wir dafür umso mehr: Es gibt nicht viele DJs, die A.G das Wasser reichen können, wenn es um perfekte Performance und stilsichere Auswahl geht.

Grime, der Sound, mit dem für sie alles begann, ist noch immer eine der wichtigsten Inspirationsquellen für A.G. Doch auf Partys wie Magic Clit oder ihrer eigenen Reihe G-Style merkst du sofort, warum sie vor al-lem für einen stilübergreifenden und offenen Ansatz als DJ gefeiert wird. Das entschlossene Verlangen, von minimalistischen Clubsounds bis zu kaum einzuordnenden, fremdartig wirkenden Two-Step-Platten nahezu alles zu kombinieren, gründet in Ab-lehnung und dem Kampf um Aner-kennung. „Ich nehme den techni-schen Aspekt beim Auflegen sehr ernst. Das ist aber auch nötig.“ Wenn man mit Größen wie Spooky auftritt, reicht es eben nicht, nur ab und zu den Crossfader zu bewegen. „Als junge Frau mit hoher Stimme musst du dich erst behaupten“, erklärt sie. „Nur OK zu sein, reicht nicht. Ich will kein langweiliger DJ sein. Ich muss und will herausstechen.“

A.G lebt Musik - die ersten Schritte als MC machte sie mit 11 Jahren, mit 16 fing sie als DJ an - und 2017 ist für sie das Jahr, in dem sie persönlich angekommen ist. Ihr alles abreißendes Solo-Debüt „Froyo“, ein erster Trip – inklusive Auftritt – nach Afrika, regelmäßige Radioshows bei den Legenden Rinse, Radar und NTS, all das wird nur schwer zu überbieten sein. Doch A.G hat für das kommende Jahr noch größere Pläne: 2018 stehen ein US-Tour, eine neue EP und weitere Dates mit der ebenso großartigen Manara als Beauty Blender an. Und als wäre sie nicht eh schon pausenlos auf Sen-dung, will sie auch ihr Radioengage-ment weiter ausbauen. Wir haben keine Ahnung, woher A.G die Zeit und die Energie für all das nimmt, aber jeder Musikliebhaber sollte dankbar dafür sein.