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Molly

DJ, Produzentin, Paris, Frankreich

Diese Heldin der Pariser Underground-Szene solltest du unbedingt kennenlernen, bevor sie ganz groß rauskommt.

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Resident-DJs sind die Helden der Clubkultur. Es braucht Monate, Jahre, gar Jahrzehnte voller Hingabe und Enthusiasmus, Liebe und Leidenschaft, um einen Club zu deinem Club zu machen. Doch wenn du es geschafft hast, schreibst du fortan jedes Wochenende Geschichte. Du bist der Club. Ron Hardy ist Music Box, genau wie David Mancuso das Loft, Larry Levan die Paradise Garage und Craig Richards das Fabric ist; und Molly ist zweifelsohne The Rex. The Rex, ist das schmuddelige Juwel in der Krone der Pariser Clubkultur. „Ich glaube, Resident-DJs geben ihrer Crowd musikalisch genau das, was sie wollen“, fasst Molly es ganz kurz zusammen. „Und sie geben den Clubs ein Gesicht, eine Art Identität.“

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Molly, die ihren Freunden und ihrer Familie besser als Emeline Ginestet bekannt ist, steht seit Jahren bereits in der ersten Reihe des französischen Undergrounds und produziert Techno- und House-Platten, die tiefgründiger klingen als der Marianengraben. Sie hat bei Labels wie Rekids veröffentlicht und vom DC-10 bis zum Berghain überall aufgelegt. Dass sie musikalisch zu den besten gehört, hört man nicht nur in ihren Livesets, sondern auch in Podcasts, in denen sie die Tiefen der Dancefloors erkundet. Als bescheidene und bodenständige Mixerin ist Molly die Art DJ, der deinen Club stilsicher durch das Wochenende steuert, während jeder Track, jedes Drehen am EQ sitzt. „Es gibt eine feste Kerngruppe, die zu meinen Partys kommt“, antwortet sie auf die Frage, ob und wie Resident-DJs sich eine eigene Fanbase aufbauen können, „und das sind alles junge Leute, die ich nicht kenne und die mir trotzdem von Party zu Party folgen.“ Auch wenn sie sich mittlerweile nur noch für einige wenige Sets pro Jahr im Rex blicken lässt - der 1992 vom legendären Laurent Garnier eröffnete Club hat vor einiger Zeit seine Vorgaben für Residents geändert, um für mehr Vielfalt zu sorgen und mehr DJs eine Chance zu geben - die Hardcore-Fans bleiben bis zum Schluss, und zwar immer.

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Auch wenn sie sich in den letzten Jahren zu einer echten Globetrotterin entwickelt hat, hat Molly noch immer großes Interesse am Pariser Underground. „Egal ob Techno, House oder Electro, es gibt hier ein paar wirklich großartige Acts“, erklärt sie und nennt vor allem Simo Cell und Traumer. Ihren Fokus will sie jedoch nicht nur auf die Clubszene reduzieren, auch wenn 2018 bereits vielversprechende Produktionen und zahlreiche Partys anstehen. So wird Molly einen Kurs über Musikproduktion an einer französischen Hochschule geben. Wenn es um fesselnden Deep House geht, kann man sich wohl keine bessere Lehrerin wünschen.

„Ich glaube, Resident-DJs geben ihrer Crowd musikalisch genau das, was sie wollen“ „Und sie geben den Clubs ein Gesicht, eine Art Identität.“