Als Radio-DJ überschreitet Anu gerne Grenzen und freut sich darauf, 2018 den Sound der Londoner Clubkultur umzukrempeln.
„Ich bin immer auf der Suche nach energiegeladenen Tracks, bei denen ich tanzen möchte, als ob ich wild auf den Boden einschlage oder so – dieser Sound gibt mir so viel Kraft“
Beim Djing dreht sich alles um Möglichkeiten. Es geht darum, etwas umzuformen, weiterzuentwickeln, Grenzen zu verwischen. Es ist eine Kunstform, die eine gewisse Experimentierfreude voraussetzt. Warum sollte man bei einer monotonen Tech-House-Richtung bleiben, wenn es eine ganze Welt an Musik zu entdecken gibt? Die Londoner DJ und Illustratorin Anu Ambasna hat diesen Gedanken verinnerlicht. In ihrer monatlichen Sendung auf NTS – außerdem ist sie regelmäßig auf dem Peckhamer Internetradio Balamii und natürlich bei Rinse FM zu hören – bekommt man eine Mischung aus hartem Techno, frühen 80er Industrieklängen und manchmal sogar ein bisschen Pissed Jeans zu hören. „Ich spiele gerne Sachen, die ich im Club nicht auflegen kann. Stücke die etwas langsamer oder abgedrehter sind, oder auch einfach Musik, die man gerne zu Hause hört“, erklärt sie. „Bei der Musikauswahl gehe ich eigentlich immer gleich vor, auch wenn der Stil am Ende ein anderer ist. Trotzdem hört man immer den gewissen „anu“-Sound.“
Auch wenn sie bescheiden sagt, dass sie ihren aktuellen Erfolg wahrscheinlich dem Radio verdankt, da sie sich live auf Sendung selbst das Mixen beigebracht hat, so hat sie doch bereits gewaltigen Eindruck in den Clubs von London, Berlin und anderen Metropolen hinterlassen. Seit sie 2013 Bradley Zero kennenlernte, ist sie ein fester Bestandteil des South London Kollektivs Rhythm Section. Gemeinsam mit einer vielfältigen Gruppe an Djs und fantastischen Gästen - darunter Größen wie Jayda G, Hashman Deejay und Pender Street Steppers - sind ihre Partys in den letzten Jahren zu einem Sinnbild der Londoner Clubkultur geworden. Für Anu ist es außerdem die perfekte Möglichkeit, zu beweisen, was sie von der Masse abhebt. Die Antwort ist einfach: „Ich bin immer auf der Suche nach energiegeladenen Tracks, bei denen ich tanzen möchte, als ob ich wild auf den Boden einschlage oder so – dieser Sound gibt mir so viel Kraft.“
Als aktuelle Inspiration gibt sie Radar Radios Liebling Manara an. „Ich habe sie letzten Monat im Five Miles gesehen. Sie hat von Anfang an eine unglaubliche Energie ausgestrahlt und war so selbstbewusst in ihrer Musikauswahl. Ich möchte, dass sie mir das Mixen beibringt, weil sie Bollywood echt auf das nächste Level hebt.“ Zu ihren weiteren Favoriten gehören momentan Bake, Batu, Debonair, Scientifc Dreamz of U, Sofay, TTB und Vampire Crab. „Ich möchte alle meine Ideen in die Tat umsetzen und mit Menschen zusammenarbeiten, die ich bewundere“, wünscht sie sich fürs nächste Jahr. Es gibt bereits Gerüchte über ein Label und die ersten großen Auftritte stehen bereits fest. Jeder anständige Promoter, der nach einem unkonventionellen DJ sucht, ist bei Anu genau richtig.