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Giulia

Achenza

Filmemacherin, Mailand

Die Mailänder Fashion-Cinematografin verpackt ihre Liebe zum Kino wie auch einen selbstbewussten Feminismus in berührend persönliche Werke.

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Die Mailänderin Giulia Achenza lebt in einer Stadt, in der sie von den Fallen der Modewelt umgeben ist. Dennoch schafft sie es, allen ihren Kurzfilmen etwas Frisches und Dynamisches zu verleihen. Mit gerade einmal 28 Jahren hat sie bereits mit allen wichtigen Größen zusammengearbeit, von Emilio Pucci über Etro bis hin zu Armani und Mar-ras. 

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Ihre Einflüsse gibt sie ebenso stolz wie direkt zu und eine offensichtliche Liebe für die Welt der Filmklassiker - von italienischem Horror á la Gial-los bis hin zu körnigen Schwarzweißklassikern - durchströmt all ihre Arbeiten. Klassische Roman-tik trifft auf Melancholie und Melodrama. Eine stilprägende Verträumtheit und ein Sinn für das Natürliche zeichnen die Werke Achenzas aus und machen sie unverkennbar. „Ich mag es, die Dinge durch meine eigenen Augen laufen zu lassen“, führt sie aus. „Der kreative Prozess beginnt in mir - eine Art inneres Vergrößerungsglas, mit dem ich untersuchen kann, was ich um mich herum beo-bachte.“

In ihrem aktuellen Werk für Marta Martino windet sich eine spindeldürre, zerbrechliche Frau sinnlich auf dem Boden, bevor ihre poetischen Träumerei-en über Wiedergutmachung durch einen Voice-Encoder laufen - mit unglücklichem Ausgang. In ihrem Werk White Island für Etro wird Sardinien zur eindringlichen Kulisse für die endlose Jagd eines Liebespaars.

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„Ich mag es, mit dem Kontrast zwischen sauber und dreckig zu spielen. Das ist mir lieber als etwas, das nur ausgeglichen und elegant ist“, erklärt Achenza. „Das ist ein sehr femininer Stil.“ Und es sieht nicht so aus, als wolle die Künstlerin 2018 kürzer treten. Die kreative Arbeit scheint für sie vielmehr etwas Notwendiges zu sein: „Für alle, die in irgendeiner Weise kreativ arbeiten, steckt vermutlich etwas Selbstreinigendes in dem, was sie tun.“ 

Chris Bethell Vans Giulia Milan 28 Photographer Fav