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Caspar

Plautz

Caterer/ Markthändler , München, Deutschland

Die Newcomer Theo Lindinger und Dominik Klier sind seit gerade mal einem Monat als Caspar Plautz unterwegs und trotzdem bereits dabei, den traditionellen Wochenmarkt auf den Kopf zu stellen.

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Was glaubst du, wie viele verschiedene Kartoffelsorten es gibt? Theo Lindinger und Theo Klier könnten dich aufklären, dass es über 4.000 essbare Kartoffelsorten weltweit gibt; jede einzelne mit unterschiedlichen Eigenschaften und ihrem ganz eigenen Geschmack. Außerdem könnten sie dir erzählen, dass der Name ihres Stands „Caspar Plautz“ auf einen Wiener Mönch zurückgeht, der 1621 das erste Kartoffelrezept niedergeschrieben hat.

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Woher aber wissen die beiden eigentlich so viel über die unscheinbare Knolle? Die beiden Partner haben vor kurzem ihre sicheren Vollzeit-Jobs gekündigt, um ihren Traum vom eigenen Marktstand und Cateringservice in die Tat umzusetzen; wobei sie nur eine einzige Sache im Angebot haben - Kartoffeln. An ihrem Stand gibt es 25 verschiedene Sorten und aktuell sind sie auf dem Viktualienmarkt im Herzen Münchens zu finden.

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Dabei blieb den beiden aufgrund der strengen Regeln und Vorschriften des Marktes auch gar keine große Wahl, als es um ihr Angebot ging. „Der Markt unterliegt direkt der Stadt München und für jeden Stand ist klar geregelt, was er verkaufen darf“, erklärt Lindinger. „In der Nachkriegszeit gab es hier über 50 Stände nur für Kartoffeln. Mittlerweile sind es nur noch zwei - uns mitgerechnet. Der andere Kartoffelstand ist bereits seit 30 Jahren hier und wir hatten nur die Option, uns an die Regeln zu halten und auch mit Kartoffeln zu arbeiten.“

„Im Prinzip war es Glück im Unglück, denn Kartoffeln sind ein großartiges Lebensmittel, aus dem du so viel machen kannst, bei dem du so viele Optionen hast und unfassbar kreativ werden kannst.“

Da sie große Mengen Kartoffeln zur Verfügung hatten, dachten die beiden darüber nach, wie sie die Knolle noch in anderer Form als roh anbieten könnten.“Anfangs dachten wir, dass es unsere Kreativität eingrenzen würde, wenn wir uns auf eine Zutat beschränken müssen, aber das entpuppte sich glücklicherweise als Fehlannahme“, erklärt Klier. „Im Prinzip war es Glück im Unglück, denn Kartoffeln sind ein großartiges Lebensmittel, aus dem du so viel machen kannst, bei dem du so viele Optionen hast und unfassbar kreativ werden kannst.“

Ihre Gerichte haben nur wenig mit der klassischen Kartoffel gemeinsam, die wir alle kennen und lieben. Eine der interessantesten Kreationen auf ihrer Speisekarte ist eine gegrillte Kartoffel mit Sauerkraut, gerösteten Äpfeln und Blutwurst. Lindinger erklärt „wir wollen die Grenzen aller bekannten Zubereitungsformen ausloten, ob Stampfkartoffeln, Kartoffelbrei oder als Gebäck. Wir wollen unseren Kunden zeigen, wie vielfältig Kartoffeln verwendet werden können.“

Auch von den älteren Generationen, die ihre Produkte bereits seit vielen Jahren auf dem Markt anbieten, wurden sie mit offenen Armen empfangen. Durch die rasant wachsende Aufmerksamkeit von Food-Bloggern zieht es nun auch ein jüngeres Publikum auf den alten Markt. Und das Duo hat gerade erst angefangen, sich warm zu machen.