Dusty Knuckle-Mitbegründer Max Tobias vereint in einer Bäckerei mit sozialem Auftrag seinen Background in gemeinnütziger Arbeit mit auffälligen Jugendlichen mit seiner langjährigen Leidenschaft für Brot und Backen.
Brotbacken kann einem Einiges abverlangen.
Die Kindheitsfreunde Max Tobias und Rebecca Oliver haben sich gemeinsam durch kalte Morgenstunden geschleppt, standen um vier Uhr früh in Tobias winziger Küche, belagerten die Kühlräume benachbarter Cafés und nutzten Öfen in Restaurants, um ihr eigenes Brot zu backen. Schon bald merkten sie, dass sie mehr als nur ein weiteres Paar helfender Hände benötigten, und das war der Punkt, an dem Daisy Terry zur Dritten im Bunde wurde.
Nachdem sie 2014 bei einem Charity-Wettbewerb einen mietfreien Schiffscontainer gewonnen hatten, wurde in ebendiesem 12 Meter langen Frachtcontainer die Dusty Knuckle Bakery auf einem Parkplatz in East London begründet. Die Drei arbeiteten pausenlos und verkauften ihre Produkte an Restaurants, Geschäfte und Cafés. Es dauerte nicht lange, bis sie kurzerhand eine Öffnung in eine der Seitenwände schnitten und anfingen, auch vor Ort Sandwiches und Kaffee zu servieren.
Vor zwei Monaten verließen sie schließlich ihr metallenes Zuhause und bezogen größere Räumlichkeiten direkt gegenüber des Containers. Den zusätzlichen Platz wollen sie nutzen, um die Lehrangebote für Jugendliche zu erweitern und gleichzeitig ein einladendes und voll funktionsfähiges Café mit erweiterter Karte aufzubauen.
„Wir stehen für ehrliche Arbeit, bei der man richtig zupackt. Wir wollen in der Lage sein, Jugendliche anzusprechen, ihnen eine neue Perspektive zu bieten, un und unsere Backstube macht genau das“
„Ich wollte etwas aufbauen, mit dem ich die Jugendlichen beschäftigen und ihnen eine Alternative bieten kann“, erzählt Tobias. „Sie brauchen nicht unbedingt akademisches Fachwissen, sondern man muss einfach Ambition in ihnen wecken, ihnen zeigen, was es heißt, hart und ehrlich zu arbeiten und neugierig zu sein. Ich will eine Umgebung schaffen, die für sie den Weg in eine bessere Zukunft ebnet.“ Seit der Eröffnung haben sie mit verschiedenen Schulen zusammengearbeitet, sich als Mentoren etabliert und fünf jungen Menschen die Arbeit in der Bäckerei näher gebracht; zwei davon sind mittlerweile fest bei Dusty Knuckle angestellt.
Mit ihrem Firmennamen betonen sie noch einmal ihr Verständnis von harter Arbeit und essentiellen Werten wie Hingabe, Optimismus und Entschlossenheit, die sie mit ihrem Projekt vermitteln wollen. „Wir haben einen Namen gesucht, der eine gewisse Attitude rüberbringt. Wir wollten definitiv nichts Kitschiges, Landhausmäßiges mit verschnörkelten Buchstaben“, erklärt er. „Wir stehen für ehrliche Arbeit, bei der man richtig zupackt. Wir wollen in der Lage sein, Jugendliche anzusprechen, ihnen eine neue Perspektive zu bieten, un und unsere Backstube macht genau das.“
Als nächstes großes Ziel für Dusty Knuckle steht an, die Bäckerei und das Café weiter auszubauen und eine stabile Basis für noch mehr Jugendprogramme zu sichern, bei denen Jugendliche in der Backstube ausgebildet und auch angestellt werden. „Ich möchte an einen Punkt kommen, an dem ich auch Leuten mit wenig Berufserfahrung eine Zukunftsperspektive bieten kann“, erzählt Tobias. „So können sie einige grundlegende Dinge fürs Leben lernen und vielleicht herausfinden, was sie gerne machen möchten.“
2018 scheint ein vielversprechendes Jahr für Dusty Knuckle zu werden, doch auch nach all den Jahren gibt es nur eine Sache, die Tobias in Zukunft anders machen würde: seinen Container vernünftig isolieren.