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Stefan

Cooke

Designer, London

Stefan Cookes künstlerisches Spiel mit Her-renmode basiert auf der tiefen emotionalen Bindung zu unserer Kleidung. Nach der im Jan-uar anstehenden London Collections: Men wird der Designer zu Recht durchstarten.

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Als er nach seinem Schulabschluss nach Lon-don zog, um Fashion Print am CSM zu stud-ieren, dachte Stefan zum ersten Mal darüber nach, Mode zu designen. Diesen Februar hing er dann noch einen Master am St. Martins Col-lege dran. Seinen Kreationen haftet - gerade für Menswear - etwas wundervoll Romantisches an. Mit verschiedensten Stoffen und Materialien schafft er fühlbar einzigartige Stücke. Kleidung war für ihn, „schon immer ein Weg, sich selbst auszudrücken“, wie er erklärt. „Ich liebe dieses Gefühl, das dir manche Kleidungsstücke geben. Jeder findet irgendwie Geborgenheit und Ver-trautheit in Kleidung. Früher habe ich mir immer die Sachen meiner Schwester oder meines Vaters genommen - nicht weil sie besonders schön waren, sondern weil sie von diesen Menschen stammten.“

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Seitdem er von John Galliano für einige Arbeit-en nach Paris geholt wurde, hat sich Stefan auch an höchsten Stellen einen Namen ge-macht. Aus gutem Grund: Seine Fähigkeit, sich intensiv mit Kleidung auseinanderzusetzen, ohne dabei Humor und Spontaneität zu verlie-ren, gibt seinen Kreationen stets eine tiefere Bedeutung. Seinen Stil beschreibt er selbst als „total nostalgisch und übertrieben modern“, und muss dabei selbst lachen - „Ergibt das Sinn?“ „Ich will, dass man das Gefühl hat, etwas aus der Vergangenheit gefunden zu haben, das man in der Zukunft trägt.“

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Bei all den hohen Erwartungen und einer neuen Kollektion, die im Januar präsentiert wird, sollte Stefan vor lauter Beschäftigung eigentlich keine Zeit mehr finden, um die kleinen Dinge zu ge-nießen. Doch weit gefehlt. Den Höhepunkt seiner Karriere sieht er in einem eher unschein-baren Ereignis: „Vor zwei Wochen bin ich in mein Studio gezogen. Das war der Moment, an dem es für mich ernst wurde. Ich saß mit meinem Freund da und fühlte mich richtig ange-kommen!“ Derart gefestigt und perfekt gerüstet für die anstehenden Shows im Frühjahr, wird Stefan die Showrooms in Paris bereisen und sein Label „Schritt für Schritt“ voranbringen. „Ich will nicht zu weit vorausplanen. Man weiß schließlich nie, was als nächstes passiert“, fügt er hinzu. Für uns scheint es ziemlich offensicht-lich, wie es für Stefan weitergeht - und das wird verdammt aufregend.

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